Zuweisende Stellen
Wir nehmen männliche Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren auf. Im offenen stationären Bereich bietet die Modellstation SOMOSA Wohn- und Arbeitsraum für 20 männliche Jugendliche in zwei Wohngruppen. Das Wohntraining bietet Platz für 4 Jugendliche.
Die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen ist massiv blockiert oder chaotisch und verbindet sich mit komplexen Verhaltensschwierigkeiten. Diese konnten in bestehenden sozialpädagogischen und psychiatrischen Einrichtungen mittelfristig und längerfristig nicht förderlich angegangen werden.



Aufnahmekriterien
Zur Aufnahme des Jugendlichen kommt es, wenn unsere Leitung eine Aufnahme befürwortet und sich die Versorger hinter die Platzierung stellen und zu einer Mitarbeit bereit sind. Die Zustimmung des Klienten ist wünschenswert, jedoch nicht notwendig. Ebenso ist das Einverständnis der Eltern erwünscht, aber nicht Bedingung.
Jugendliche können gegen ihren Willen per Gesetz platziert werden. Einweisungsgrundlage ist der Artikel 15 nach JStG oder ein vormundschaftlicher Beschluss nach ZGB Art. 308, Art. 310.
Anmeldung
Anfragen für eine Aufnahme in der Modellstation SOMOSA können Sie direkt mit unserem Standortleiter, Herrn Benjo de Lange, telefonisch besprechen.
Hinweise für Fachpersonen der Kindes- und Erwachsenen-Schutzbehörden (KESB)
Der Intervention in der Modellstation SOMOSA ist in jedem Falle ein jahrelanger ambulanter, teils teilstationärer und häufig auch vollstationärer Ansatz vorausgegangen. Teilprobleme wurden gelöst und ungünstige Entwicklungen verhindert, es ist aber im Grundsatz keine Berufs- und Ausbildungsfähigkeit gelungen. Dies kann vielfältige Gründe haben. Die Arbeit der Modellstation SOMOSA stellt daher eine hochaufwendige diagnostische, behandlungsplanerische und therapeutische Intervention dar, die sorgfältig geplant und auch in ihren rechtlichen Implikationen abgesichert werden muss. Aus diesem Grunde dokumentieren wir die uns vorliegenden Vorbefunde und das ausführliche intensive Indikationsgespräch mit einem einem Kurzgutachten gleichkommenden Indikationsprotokoll. In diesem Dokument können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KESB die Einordnung der vielfältigen Befunde und der aktuellen Situation unter entwicklungspsychiatrischem und sozialpädagogischem Aspekt nachlesen, die klinische und sozialpädagogische Bewertung sowie eine differenzierte Prognosestellung, um die Weiterplanung zu optimieren. Die sozialpädagogische und ärztliche Geschäftsleitung der Modellstation SOMOSA steht selbstverständlich auch Mitarbeitern der KESB direkt als Ansprechpartner zur Klärung allfälliger Fragen zur Verfügung. Meistens aber ist die Aktivität der verantwortungsvollen Beistände ausreichend.
Jugendanwaltschaft
Auch wenn die Jugendkriminalität insgesamt rückläufig ist und sich dadurch – erfreulicherweise – die Zuweisung von jugendanwaltschaftlichen Klienten in allen Einrichtungen reduziert hat, so gibt es doch einen bestimmten Prozentsatz an Jugendlichen, der nur durch eine Mehrebenendiagnostik erfassbar ist und nur durch eine intersystemische Langzeittherapie sowohl in jugendforensischen als auch psychiatrischen Aspekten sowie den sozialpädagogischen Ansätzen zu einer Ausbildungs- und Arbeitsfähigkeit im IV-Rahmen oder im ersten Arbeitsmarkt geführt werden kann. Auf dem Boden der Anerkennung durch das Bundesamt für Justiz steht die Institution solchen Klienten nach Indikationsstellung offen.